Arbeitszeiten - welche Branche arbeitet am kürzesten, welche am längsten?

Arbeitszeiten - welche Branche arbeitet am kürzesten, welche am längsten?

Die Standardarbeitszeit mag den Eindruck erwecken, dass man acht Stunden am Tag und fünf Mal in der Woche arbeiten muss, aber in Wirklichkeit arbeiten viele Branchen und Unternehmen nach einem völlig anderen Stundensystem. Sieht man einmal von der Büroarbeit und den typischen Angestelltenberufen ab, so gibt es bei den Berufen, die körperliche Arbeit erfordern, eine große Diskrepanz im Stundensystem. Der Arbeitsmonat eines Bergarbeiters sieht daher etwas anders aus als der eines Gabelstaplerfahrers, eines Bauarbeiters, eines Lagerarbeiters oder eines Fließbandarbeiters. Welche Branche hat die kürzesten und längsten Arbeitszeiten?

1. das Baugewerbe

Nach den vom Statistischen Zentralamt veröffentlichten Daten belegt das Baugewerbe im Allgemeinen den ersten Platz in unserer Rangliste. Hier werden mit durchschnittlich mehr als 42 Stunden die meisten Arbeitsstunden pro Woche verzeichnet. Interessanterweise sind es vor allem die in der Privatwirtschaft beschäftigten Bauarbeiter, für die 10-Stunden-Schichten oft die Norm zu sein scheinen, die mit mehr Wochenarbeitsstunden konfrontiert sind. Warum eine solche Forderung nach mehr Arbeitsstunden? Das Baugewerbe ist in hohem Maße von den vorherrschenden Witterungsbedingungen abhängig, und obwohl viele Arbeiten auch bei starkem Regen oder kalten Temperaturen ausgeführt werden können, müssen Verzögerungen, die durch schlechtere Bedingungen entstehen, irgendwie aufgeholt werden. Auch knappe Fristen und die Abhängigkeit von Baustofflieferanten sind oft ein Problem.

Wie wirken sich lange Arbeitszeiten auf die Sicherheit im Baugewerbe aus? Vor allem müssen den Arbeitnehmern mindestens eine, besser zwei längere Pausen gewährt werden, in denen sie sich erholen und ihre Konzentration wiedererlangen können. Je größer die Müdigkeit am Ende einer Schicht ist, desto höher ist das Unfallrisiko, das sich kein Arbeitgeber leisten kann.

pracownik na tle budowy

2 Lager und Versand

Beschäftigte in Lagerhäusern und Verladezentren, wo die Schichten ebenfalls oft 8-10 Stunden pro Tag dauern, müssen sich ebenfalls auf etwas mehr als die üblichen 40 Stunden pro Woche einstellen. Gabelstaplerfahrer und Mitarbeiter, die die Regale oder Maschinen im Sortierzentrum bedienen, arbeiten oft in zwei oder drei Schichten, um für alle Betriebsstunden maximale Effizienz zu gewährleisten.

Doch wie sieht es bei solchen Arbeitszeiten mit dem Gesundheits- und Arbeitsschutz aus? Die Beschäftigten können hier mit ausreichenden Pausen und einer besseren Regulierung des Mikroklimas in der Arbeitsumgebung rechnen als die zuvor erwähnten Bauarbeiter. Von den Staplerfahrern wird jedoch jederzeit höchste Konzentration verlangt - schon kleine Fehler können hier ein Risiko darstellen. Der Einsatz geeigneter Sicherheits- und Gesundheitsschutzprodukte kann die Produktivität erheblich verbessern, selbst wenn die Arbeitsbelastung einen Acht-Stunden-Tag überschreitet.

3 Ölplattformen

Arbeiter auf Ölplattformen arbeiten in der Regel 12 Stunden am Tag in einem Modus, der in anderen Schwerindustrien völlig unüblich ist. Aufgrund der Notwendigkeit, von zu Hause weg zu sein und am Ende einer Schicht nicht nach Hause zurückkehren zu können, arbeiten die Arbeiter auf Ölplattformen im 14/14- oder 28/28-Modus, d. h. sie arbeiten 14 Tage am Stück und kehren für 14 weitere Tage bzw. 28 Tage nach Hause zurück. Dies ist stündlich einer der anspruchsvollsten Berufe, aber sowohl die Entlohnung als auch vor allem die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort sind so angepasst, dass die Arbeiter während des gesamten Arbeitstages die höchste Effizienz aufweisen können.

4 Die metallverarbeitende Industrie

Arbeitnehmer, die ihre Aufgaben in einer Umgebung mit warmem Mikroklima erfüllen, sollten angemessene Arbeitsbedingungen und ausreichend bemessene Arbeitszeiten vorfinden. In der metallverarbeitenden Industrie, wo die Temperaturen an den Öfen sehr hoch sind, arbeiten viele Arbeitgeber im Schichtbetrieb, wobei die einzelnen Schichten nicht länger als 6 Stunden dauern. Der überhitzte menschliche Körper ermüdet viel schneller, so dass der Arbeitgeber gezwungen ist, zusätzliche Lösungen einzusetzen, um den Arbeitnehmern optimale Arbeitsbedingungen zu garantieren, selbst wenn die Verwendung robusterer und schwererer Schutzkleidung erforderlich ist.

5 Bergbau

Wie bereits erwähnt, ist die Arbeit von Bergleuten mit einem hohen Risiko eines warmen Mikroklimas verbunden. Daher wird die Arbeitszeit in vielen Bergwerken auf 6 Stunden verkürzt, obwohl in vielen auch weiterhin 8-Stunden-Schichten gefahren werden. Die Arbeit in drei Schichten und rund um die Uhr ist nach wie vor üblich, so dass die Arbeiten unter Tage kontinuierlich fortgesetzt werden können. Im Vergleich zu den oben genannten Branchen arbeiten Bergleute weniger, aber die mit ihrer Arbeit verbundenen Risiken lassen eine längere tägliche Arbeitszeit für einen einzelnen Arbeitnehmer nicht zu. Hinzu kommt, dass Bergleute viel früher in den Ruhestand gehen als die anderen genannten Berufe. Und das gerade wegen der Anstrengungen und Risiken, denen sie täglich ausgesetzt sind.

Die Arbeitszeit hängt weitgehend von den Erfordernissen der jeweiligen Branche ab, aber auch von den Arbeitsbedingungen, die sie bietet. Im Rahmen des Arbeitsschutzes lässt sich in der Regel eine Faustregel anwenden: Je schwieriger die Arbeitsbedingungen und je größer die Gefährdung für die Beschäftigten, desto kürzer die Arbeitszeit und desto größer die Chance, sich zu erholen und wieder voll konzentriert zu arbeiten. Nur so, mit der Unterstützung der richtigen Arbeitsschutzprodukte, kann heute in jedem Umfeld volle Arbeitssicherheit gewährleistet werden.


BHP-Gabi

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